Chronische Kieferknochenentzündung vorbeugen
Die Kieferknochenentzündung, auch NICO genannt, ist ein häufig unentdeckter Energieräuber. Die Entzündung entsteht in der Regel, wenn mehrere Risikofaktoren bei einer Zahnextraktion zusammenkommen. Wie Sie Ihr Risiko senken und der chronischen Kieferknochenentzündung vorbeugen, erfahren Sie jetzt.
Kurzübersicht der chronischen Kieferknochenentzündung
Die chronische Entzündung der Kieferknochen entsteht meist, wenn ein Zahn gezogen wurde und diese Risikofaktoren dazukommen:
- Nährstoffmangel
- Ungenügende Zahn- und Mundpflege
- Westlich geprägte Ernährungsweise
- Allgemein schlechte Wundheilung
- Infektion mit Streptokokken (Auslöser von beispielsweise Rachenentzündungen)
- Diabetes mellitus
- Strahlentherapien
- Rauchen
- Drogenkonsum
Die Entzündung bildet sich, wenn die Lücke im Kieferknochen durch den fehlenden Zahn oder der behandelten Zahnwurzel nicht verknöchert – also nicht gänzlich ausheilt. So setzen sich schnell Bakterien fest, die vom Immunsystem kaum bekämpft werden können.
Die Entzündung verläuft, besonders anfangs, meist unbemerkt. Selbst auf Routine Röntgenbildaufnahmen ist sie unsichtbar. Bemerkt wird die Neuralgia Inducing Caviational Osteonecrosi (NICO) erst dann, wenn der N. Trigeminus betroffen ist und beim Zähneputzen oder Kauen kurze, heftige Schmerzen auslöst. Doch bis dahin kann schon ein Großteil des Kieferknochens zersetzt sein.
Welche Maßnahmen können der chronischen Kieferknochenentzündung vorbeugen?
Die gute Nachricht ist, dass Sie der Entstehung der NICO aktiv entgegenwirken können. Wie? Das leitet sich aus den Risikofaktoren ab.
Mit einen der größten Hebel haben Sie selbst in der Hand:
Verzichten Sie auf Rauchen und Drogenkonsum. Beides fördert die Entstehung von Entzündungen und verschlechtert gleichzeitig die Wundheilung.
Putzen Sie Ihre Zähne regelmäßig und gründlich. Dies gibt Bakterien weniger Chancen, sich auszubreiten. Zusätzlich senken Sie damit das Risiko, dass eine Wurzelbehandlung oder Zahnextraktion nötig wird.
Versuchen Sie, die typische westliche Ernährung von Ihrem Speiseplan zu streichen und dafür unverarbeitete und frische Nahrungsmittel zu verzehren. Die westliche Ernährung besteht zu großen Teilen aus Milchprodukten, Weizenprodukten, verarbeiteten Lebensmitteln und viel Zucker. Streichen Sie diese Nahrungsmittel so gut es geht aus Ihrem Speiseplan und fügen Sie Gemüse und Pseudogetreide hinzu. Das kann einem Nährstoffmangel vorbeugen und reduziert das allgemeine Entzündungsrisiko stark.
Prävention beim Zahnarzt
Auch Ihr Zahnarzt kann seinen Teil dazu beitragen, dass Sie keine chronische Kieferknochenentzündung entwickeln.
Wir in unserer Praxis für biologische Zahnmedizin in Wachtberg nutzen dafür verschiedene Methoden.
Da die Zahnextraktion die Hauptursache darstellt, liegt dort unser Hauptfokus.
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Präventive Maßnahmen bei der Zahnextraktion
In der biologischen Zahnmedizin werden keine Wurzelbehandlungen durchgeführt. Dies stellt bereits einen wichtigen und großen Punkt bei der Vorbeugung der chronischen Kieferknochenentzündung. Die feinen Gänge der Wurzel sind häufig von Bakterien besiedelt und werden dann durch den Verschluss der Krone „eingesperrt“, wo sie sich dann ungehindert ausbreiten können und schlussendlich den Kieferknochen befallen.
Da wir auf die Wurzelbehandlung verzichten, muss der Zahn häufig entfernt werden. Dies geschieht unter Beachtung der Methoden der biologischen Zahnheilkunde. Wir versuchen, den Zahn so schonend wie möglich zu entfernen. Das bedeutet, dass nur so viel Gewebe entfernt oder verletzt wird, wie wirklich nötig ist.
Anschließend reinigen wir die Wunde gründlich – auch das entstandene Knochenfach. Dies ist wichtig, um die Bakterien zu entfernen, die potentielle Auslöser der chronischen Kieferknochenentzündung sein können. Dazu verwenden wir die Ultraschallreinigung. Diese entfernt gleichzeitig das Gewebe, das entzündet und bakteriell belastet ist.
Desinfektion mit Ozon zur Vorbeugung der NICO
Anschließend erfolgt die Desinfektion mit Ozon. Damit ist eine sehr schonende und gleichzeitig sehr effektive Desinfektion der Zähne möglich. In einer Studie zeigte sich sogar, dass Ozon remineralisieren und Karies vorbeugen kann.
Da ein häufiges Problem die ungenügende Wundheilung ist, geben wir auch in diesem Bereich unser Bestes, Ihren Körper dabei zu unterstützen. Wir verwenden dafür eine Plasmamembran oder kurz PRF.
PRF als Vorbeugung der chronischen Kieferknochenentzündung
Die Choukroun A-PRF ist eine spezielle Form der Eigenbluttherapie. Bei ihr kommt Platelet Rich Fibrin, also plättchenreiches Fibrin, zum Einsatz. Dies wird aus Ihrem Blut gewonnen, indem es zentrifugiert wird. Fibrin ist ein spezielles Bluteiweiß, das für die Blutstillung zuständig und eine Art Schutzbarriere ist. Die gewonnene Flüssigkeit enthält weiße Blutplättchen (deshalb der Name plättchenreiches Fibrin). Die weißen Blutkörperchen können die Wundheilung beschleunigen.
Zusammen mit unseren anderen Maßnahmen sorgt die PRF-Therapie also dafür, dass das entstandene Knochenfach nach der Zahnextraktion schneller heilen kann und das Risiko der chronischen Entzündung des Kieferknochens verringert wird. Da das PRF aus Ihrem Blut hergestellt wird, ist die Verträglichkeit sehr hoch. Es sind nur 10 ml Blut dafür nötig. Da das Verfahren sehr schnell durchzuführen ist, können wir die PRF direkt nach der Zahnextraktion durchführen und Sie benötigen keinen zusätzlichen Termin.
Wichtige Nährstoffe bei der NICO-Vorbeugung
Wie bereits erwähnt, spielen Nährstoffe und Ihre Ernährung allgemein eine wichtige Rolle bei der Wundheilung. Da eine Zahnextraktion oft nicht von langer Hand geplant werden kann, in der Sie Ihre Nährstoffspeicher durch entsprechende Ernährung selbst auffüllen, unterstützen wir Sie mit Nährstoff-Infusionen. Je besser Ihre Speicher aufgefüllt sind, desto höher ist die Chance, dass Sie keine NICO entwickeln.
Besonders wichtig sind diese Vitamine und Mineralstoffe:
- Magnesium
- Zink
- Omega-3-Fettsäuren
- Vitamin D
- Vitamin K2
Auch unabhängig von einer zahnmedizinischen Behandlung empfehlen wir Ihnen, jederzeit auf eine gute Versorgung zu achten – es wird sich positiv auf Ihre Allgemeingesundheit auswirken.
Wie Sie der chronischen Kieferknochenentzündung vorbeugen
Allgemein ist unser Rat, dass Sie ein Augenmerk auf die richtige Zahnpflege sowie die zahngesunde Ernährung(https://www.zahnarzt-melzener.de/zahngesunde-ernaehrung/) legen. Vermeiden Sie Zucker, Weizen und Kuhmilch und fügen Sie frische, unverarbeitete Lebensmittel Ihrem Speiseplan hinzu. Verwenden Sie täglich Zahnseide und Zahnzwischenraumbürstchen. Mindestens zweimal jährlich sollte eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt Ihres Vertrauens erfolgen. Dort können Defekte auch frühzeitig erkannt und behandelt werden, sodass eine Zahnextraktion sogar unnötig werden kann.
Eine allgemein gesunde Lebensführung ist also eine gute Basis dafür, dass Sie der NICO aus dem Weg gehen können. Dazu spielen noch die Behandlungsarten Ihres Zahnarztes eine Rolle. Achten Sie darauf, dass er die Wunde penibel reinigt und wählen Sie anstatt der Wurzelbehandlung lieber ein Implantat – denn damit sinkt das Risiko erheblich.
Vereinbaren Sie gerne einen Termin in unserer Praxis für biologische Zahnmedizin zur professionellen Zahnreinigung oder Behandlung der NICO.
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Quelle:
J Clin Pediatr (2015): Remineralization Capacity of Three Fissure Sealants with and without Gaseous Ozone on Non-Cavitated Incipient Pit and Fissure Caries. In: Dent, M Unal, N Oztas. Summer 2015;39(4):364-70. doi: 10.17796/1053-4628-39.4.364.
Disclaimer:
Alle empfohlenen Maßnahmen in diesem Artikel stellen keine Beratung bei einem Zahnmediziner, Arzt oder Heilpraktiker dar. Die Durchführung der genannten Handlungsmöglichkeiten geschieht auf eigene Verantwortung und sollte mit Ihren behandelnden Ärzten abgesprochen werden.